
I know what to do
Sunny Pfalzer
ERÖFFNUNG
6. August 2023, 16 – 20 Uhr
18 Uhr: Performance von Marshall Vincent
LAUFZEIT
7. – 27. August 2023
Mit I know what to do zeigt Neun Kelche die erste Einzelausstellung von Sunny Pfalzer. Die Ausstellung vereint eine Serie an körpergroßen, weichen Stretch Sculptures und die Videoarbeit I know what to do, die gleichermaßen in Sunnys performativer Praxis verwurzelt sind. Grundlage der Arbeiten ist eine choreographische Recherche zu Gesten aus Musikvideos der Country-/Schlager-Kultur. Wie viel Butch steckt im Schlagersänger Andreas Gabalier? Was passiert, wenn wir seine Gesten nachahmen? Die Recherche wird zur Metapher eines Gefühls: Ein Teenager steht vor dem Spiegel, versucht sich Gesten anzueignen, um eine solide materielle Erweiterung seiner selbst zu finden. Das performative Bewegungsrepertoire des Videos geht in die Skulpturen über, die Momentaufnahmen sich bewegender Körper abbilden und zu körpergroßen Sitzkissen werden.
Sunny Pfalzer arbeitet mit Performance, Sprache und Poesie, Textil und Bewegung. Sunny ist Surfer Boy und Go-Go-Girl. Ob im Ausstellungsraum oder auf der Bühne, Sunnys Praxis ist immer körperlich und gefühlt. Grundlegend für Sunny sind Fragen nach gemeinsamen Arbeitsprozessen und Freundschaft. Zur Eröffnung performt der R'n'B Musiker Marshall Vincent, der ebenso den Soundtrack des Videos produziert hat.
Kollaborativer Schreibworkshop mit Sunny Pfalzer: Sunny Pfalzer arbeitet mit Performance, Sprache und Poesie, Textil und Bewegung. Sunny ist Surfer Boy und Go-Go-Girl. Ob im Ausstellungsraum oder auf der Bühne, Sunnys Praxis ist immer körperlich und gefühlt. Grundlegend für Sunny sind Fragen nach gemeinsamen Arbeitsprozessen und Freundschaft. Zur Eröffnung performt der R'n'B Musiker Marshall Vincent, der ebenso den Soundtrack des Videos produziert hat.
19. August 2023, 16–19 Uhr
FINISSAGE
27. August 2023, 16–20 Uhr
18 Uhr: Artist Talk und Surprise Performance mit Sunny Pfalzer
FOTOGRAFIE
Joesph Kadow



Collective Notes
Samuel Hertz, Maria Thrän
ERÖFFNUNG
17. Mai 2023, 18 – 21 Uhr
18 Uhr: Gespräch mit Kirsten Reese,
Komponistin und Klangkünstlerin
LAUFZEIT
18. Mai – 22. Juni 2023
Das Projekt Collective Notes nimmt Protestgesänge, wie die der internationalen Earth-Strike-Bewegung in Berlin (2019), zum Ausgangspunkt der künstlerischen Forschung in einer sich verändernden Laborumgebung. Die Medien- und Klangkünstlerin Maria Thrän und der Klangkünstler Samuel Hertz verbinden diese Gesänge mit den Schauplätzen der ökologischen Krise in der Klimazone Berlins und bewegen sich dann nach außen. Durch diesen Vergleich werden sowohl die Protestdokumentation als auch der Umweltklang Teil einer experimentellen Archivierungspraxis, die nach komplexen Beziehungen zwischen den Orten und Räumen der Klimakrise sucht.
Der Arbeitsraum verändert sich als Labor während der fünf Wochen der Ausstellung fließend. Hertz und Thrän hinterfragen die Methoden, mit denen Archive erstellt werden, und den Zweck ihrer Erstellung. Im Projektraum Neun Kelche treffen Ton, Bild und Text aufeinander, während die Künstler:innen expansive und partizipatorische Methoden zur Archivierung von Social-Media-Dokumentationen und von Umweltveränderungen erkunden.
OFFENE TAGE
Mittwochs 11–18 Uhr
(31. Mai, 7. / 14. / 21. Juni)
FINISSAGE
22. Juni 2023, 18 – 21 Uhr
18 Uhr: Gespräch mit Rebecca John, Kunsthistorikerin, Kuratorin und Wissenschaftlerin.
FOTOGRAFIE
Dorothea Dittrich, Alena Schmick













Eva Dittrich
OH NO!
ERÖFFNUNGEN
Episode 1: 19. November 2022, 17 – 21 Uhr
Episode 2: 10. Dezember 2022, 17 – 21 Uhr
Episode 3: 14. Januar 2023, 17 – 21 Uhr
LAUFZEIT
20. November 2022 – 29. Januar 2023
Das ewige, rastlose Weitermachen – die Geschichte fortlaufend geforderter Innovation erzählt Eva Dittrich anhand der Figur der Coyotin. In den Looney Tunes Cartoons durch ihr besonderes Verhältnis zur Schwerkraft bekannt, stürzt sie wieder und wieder in Abgründe. Vor dem unvermeidlichen Fall schwebt sie für einen Moment in der Luft und wird sich ihrer misslichen Lage bewusst. Doch kein noch so großes Unglück kann der Figur etwas anhaben. Unmittelbar nach jedem Fallen rennt die völlig unversehrte Coyotin unbeirrbar dem nächsten Absturz entgegen.
Mit OH NO! inszeniert Eva Dittrich eine Einzelausstellung in drei Episoden und greift den Moment der Schwebe vor dem großen Fall auf. Sie arrangiert ihren gleichnamigen Werkkomplex immer wieder neu und stellt in ihren raumgreifenden Installationen Fragen nach Erfolg und Scheitern, Leistungsdruck, Verletzbarkeit und Erschöpfung. Die Coyotin wird zum Sinnbild von Dittrichs Dasein als Künstlerin, Mutter, Arbeitnehmerin und als Teil der Gesellschaft. OH NO! ist der letzte Kommentar der Figur bevor sie in den Abgrund fällt. Hier wird der Ausruf zum Moment des gemeinsamen Innehaltens und kollektiven Überdenkens eines Narrativs, das uns die Künstlerin anhand biographischer Zugänge eröffnet und dessen gesellschaftliche Relevanz sie aufzeigt.
Mit OH NO! inszeniert Eva Dittrich eine Einzelausstellung in drei Episoden und greift den Moment der Schwebe vor dem großen Fall auf. Sie arrangiert ihren gleichnamigen Werkkomplex immer wieder neu und stellt in ihren raumgreifenden Installationen Fragen nach Erfolg und Scheitern, Leistungsdruck, Verletzbarkeit und Erschöpfung. Die Coyotin wird zum Sinnbild von Dittrichs Dasein als Künstlerin, Mutter, Arbeitnehmerin und als Teil der Gesellschaft. OH NO! ist der letzte Kommentar der Figur bevor sie in den Abgrund fällt. Hier wird der Ausruf zum Moment des gemeinsamen Innehaltens und kollektiven Überdenkens eines Narrativs, das uns die Künstlerin anhand biographischer Zugänge eröffnet und dessen gesellschaftliche Relevanz sie aufzeigt.
FINISSAGE
28. Januar, 2023 16 – 19 Uhr
FOTOGRAFIE
Dorothea Dittrich















Leisure Lessons, Pleasure Sessions
Melo Börner, Berlin Strippers Collective, Moving Mountains (Fannie Sosa & Navild Acosta) und Sunny Pfalzer
ERÖFFNUNG
30. September 2022, 18 – 22 Uhr
LAUFZEIT
1. Oktober – 23. Oktober 2022
Die erste Gruppenausstellung des Projektraums Neun Kelche vereint die künstlerischen Positionen von Melo Börner, des Berlin Strippers Collective, Moving Mountains (Fannie Sosa & Navild Acosta) und Sunny Pfalzer unter dem Titel Leisure Lessons, Pleasure Sessions. Die Ausstellung spannt sich zwischen den thematischen Polen körperlichen Erlebens von Freude und Aufregung sowie Ruhe und Entspannung auf. Beide unterliegen einer gesellschaftlichen Ungleichverteilung und sind trotz ihrer universellen Notwendigkeit nicht für alle gleichermaßen zugänglich.
In den einzelnen Sessions in Form von Performances, Screenings und dem Zusammenkommen im Ausstellungsraum werden ausgehend von der eigenen körperlichen Erinnerung gesellschaftspolitische Erfahrungen verhandelt: Welche Körper sind strukturell mehr beansprucht als andere? Welche Körper können sich frei bewegen? Wie erinnern wir uns an eigene körperliche Erfahrungen? Die künstlerischen Positionen eint, dass sie Gegenmodelle zu normativen Gesellschaftsbildern entwerfen und das Publikum dazu einladen, im gemeinsamen Erleben über alternative Handlungsmodelle in Form von Muße und Lust nachzudenken.
In den einzelnen Sessions in Form von Performances, Screenings und dem Zusammenkommen im Ausstellungsraum werden ausgehend von der eigenen körperlichen Erinnerung gesellschaftspolitische Erfahrungen verhandelt: Welche Körper sind strukturell mehr beansprucht als andere? Welche Körper können sich frei bewegen? Wie erinnern wir uns an eigene körperliche Erfahrungen? Die künstlerischen Positionen eint, dass sie Gegenmodelle zu normativen Gesellschaftsbildern entwerfen und das Publikum dazu einladen, im gemeinsamen Erleben über alternative Handlungsmodelle in Form von Muße und Lust nachzudenken.
BEGLEITPROGRAMM
ERÖFFNUNG
30. September 2022, 20 Uhr
Performance Persuasions des Berlin Strippers Collective
mit Katja, Tilly und Trixie
FINISSAGE
22. Oktober 2022, ab 17 Uhr
Screening von Fannie Sosas und Navild Acostas Black Power Naps
und der DJ Performance SHE'OL von Melo Börner
FOTOGRAFIE
Dorothea Dittrich und Rosanna Graf


Julia Gryboś & Barbora Zentková,
Tea Bags on Eyelids
Die vielschichtige Klanginstallation Tea Bags on Eyelids von Julia Gryboś und Barbora Zentková kann als eine schrittweise Entwicklung wahrgenommen werden, die sich an eine Reihe früherer Projekte anschließt. Immer wieder thematisieren die Künstlerinnen Arbeitsbedingungen in Verbindung mit Effizienzdruck und chronischer Erschöpfung. Seit 2010 arbeiten die beiden als Duo unter einer gemeinsamen Autorinnenschaft. Im Projektraum Neun Kelche zeigen sie Module aus der Serie Tea Bags on Eyelids in einer eigens für den Raum kreierten Gesamtkomposition. Zuvor wurde die Arbeit bereits in anderer Variante in der Galerie TIC in Brno, Tschechien, gezeigt. Integraler Bestandteil der stets ortsspezifisch neu zusammengesetzten Installation ist eine musikalische Aktivierung. So wird Tea Bags on Eyelids zunächst zur Eröffnung Ausgangspunkt einer immersiven Sound Performance von Wizard Ashdod. Die Performance von Jan Tomàš am 31. August ist gleichzeitig die Finissage der Ausstellung sowie Abschluss des im August stattfindenden Project Space Festivals.
Der Titel Tea Bags on Eyelids verweist auf das Auflegen von Teebeuteln auf die Augenlider als Hausmittel zur Beruhigung von geschwollenen, gereizten Augen. Die Spuren des Weinens vor Erschöpfung oder Trauer können so reduziert werden und Augen, die müde sind, sehen nicht mehr müde aus. Beschäftigt und resilient sein gilt in unserer Gesellschaft als produktiv und attraktiv, gleichzeitig müde und zerknittert auszusehen hingegen nicht. Die Künstlerinnen nutzen einen Aufguss verschiedener Arten von Teeblättern und Kräutern als natürliche Quelle zum Einfärben ihres textilen Arbeitsmaterials und finden in der Rückkehr zu traditionellen Handwerkstechniken wie Knüpfen und Weben einen Modus der Entschleunigung. Diese repetitive Tätigkeit als Ritual der Entspannung ist in die Installation eingeflochten. Gleichzeitig führt uns jeder Knoten die Handarbeit vor Augen und konfrontiert uns mit dem Druck der Effizienz menschlichen Arbeitens und den damit einhergehenden Anforderungen an eine konstante Produktivität in spätkapitalistischen Strukturen.
Der Titel Tea Bags on Eyelids verweist auf das Auflegen von Teebeuteln auf die Augenlider als Hausmittel zur Beruhigung von geschwollenen, gereizten Augen. Die Spuren des Weinens vor Erschöpfung oder Trauer können so reduziert werden und Augen, die müde sind, sehen nicht mehr müde aus. Beschäftigt und resilient sein gilt in unserer Gesellschaft als produktiv und attraktiv, gleichzeitig müde und zerknittert auszusehen hingegen nicht. Die Künstlerinnen nutzen einen Aufguss verschiedener Arten von Teeblättern und Kräutern als natürliche Quelle zum Einfärben ihres textilen Arbeitsmaterials und finden in der Rückkehr zu traditionellen Handwerkstechniken wie Knüpfen und Weben einen Modus der Entschleunigung. Diese repetitive Tätigkeit als Ritual der Entspannung ist in die Installation eingeflochten. Gleichzeitig führt uns jeder Knoten die Handarbeit vor Augen und konfrontiert uns mit dem Druck der Effizienz menschlichen Arbeitens und den damit einhergehenden Anforderungen an eine konstante Produktivität in spätkapitalistischen Strukturen.


BEGLEITPROGRAMM
ERÖFFNUNG
27. Juli 2022, 18–21 Uhr
Sound Performance mit Wizard Ashdod
FINISSAGE
31. August 2022, 18–21 Uhr
Project Space Festival Special: Sound Performance
mit Jan Tomàš, 19–21 Uhr
FOTOGRAFIE
Dorothea Dittrich

