Tea Bags on Eyelids
Julia Gryboś & Barbora Zentková
Die vielschichtige Klanginstallation Tea Bags on Eyelids von Julia Gryboś und Barbora Zentková kann als eine schrittweise Entwicklung wahrgenommen werden, die sich an eine Reihe früherer Projekte anschließt. Immer wieder thematisieren die Künstlerinnen Arbeitsbedingungen in Verbindung mit Effizienzdruck und chronischer Erschöpfung. Seit 2010 arbeiten die beiden als Duo unter einer gemeinsamen Autorinnenschaft. Im Projektraum Neun Kelche zeigen sie Module aus der Serie Tea Bags on Eyelids in einer eigens für den Raum kreierten Gesamtkomposition. Zuvor wurde die Arbeit bereits in anderer Variante in der Galerie TIC in Brno, Tschechien, gezeigt. Integraler Bestandteil der stets ortsspezifisch neu zusammengesetzten Installation ist eine musikalische Aktivierung. So wird Tea Bags on Eyelids zunächst zur Eröffnung Ausgangspunkt einer immersiven Sound Performance von Wizard Ashdod. Die Performance von Jan Tomàš am 31. August ist gleichzeitig die Finissage der Ausstellung sowie Abschluss des im August stattfindenden Project Space Festivals.
Der Titel Tea Bags on Eyelids verweist auf das Auflegen von Teebeuteln auf die Augenlider als Hausmittel zur Beruhigung von geschwollenen, gereizten Augen. Die Spuren des Weinens vor Erschöpfung oder Trauer können so reduziert werden und Augen, die müde sind, sehen nicht mehr müde aus. Beschäftigt und resilient sein gilt in unserer Gesellschaft als produktiv und attraktiv, gleichzeitig müde und zerknittert auszusehen hingegen nicht. Die Künstlerinnen nutzen einen Aufguss verschiedener Arten von Teeblättern und Kräutern als natürliche Quelle zum Einfärben ihres textilen Arbeitsmaterials und finden in der Rückkehr zu traditionellen Handwerkstechniken wie Knüpfen und Weben einen Modus der Entschleunigung. Diese repetitive Tätigkeit als Ritual der Entspannung ist in die Installation eingeflochten. Gleichzeitig führt uns jeder Knoten die Handarbeit vor Augen und konfrontiert uns mit dem Druck der Effizienz menschlichen Arbeitens und den damit einhergehenden Anforderungen an eine konstante Produktivität in spätkapitalistischen Strukturen.
Der Titel Tea Bags on Eyelids verweist auf das Auflegen von Teebeuteln auf die Augenlider als Hausmittel zur Beruhigung von geschwollenen, gereizten Augen. Die Spuren des Weinens vor Erschöpfung oder Trauer können so reduziert werden und Augen, die müde sind, sehen nicht mehr müde aus. Beschäftigt und resilient sein gilt in unserer Gesellschaft als produktiv und attraktiv, gleichzeitig müde und zerknittert auszusehen hingegen nicht. Die Künstlerinnen nutzen einen Aufguss verschiedener Arten von Teeblättern und Kräutern als natürliche Quelle zum Einfärben ihres textilen Arbeitsmaterials und finden in der Rückkehr zu traditionellen Handwerkstechniken wie Knüpfen und Weben einen Modus der Entschleunigung. Diese repetitive Tätigkeit als Ritual der Entspannung ist in die Installation eingeflochten. Gleichzeitig führt uns jeder Knoten die Handarbeit vor Augen und konfrontiert uns mit dem Druck der Effizienz menschlichen Arbeitens und den damit einhergehenden Anforderungen an eine konstante Produktivität in spätkapitalistischen Strukturen.
BEGLEITPROGRAMM
ERÖFFNUNG
27. Juli 2022, 18 – 21 Uhr
Sound Performance mit Wizard Ashdod
FINISSAGE
31. August 2022, 18 – 21 Uhr
Project Space Festival Special: Sound Performance
mit Jan Tomàš, 19 – 21 Uhr
FOTOGRAFIE
Dorothea Dittrich
Information
Begleitprogram
Marlene Denningmann
Theresa Weber
Melanie Jame Wolf
Mary Maggic
Julia Lübbecke
Mona Schmidtke
Forschung aktuell
Sunny Pfalzer
Samuel Hertz & Maria Thrän
Eva Dittrich
Melo Börner, Berlin Strippers Collective, Moving Mountains & Sunny Pfalzer
Julia Gryboś & Barbora Zentková
Noa Heyne & Anna Mirkin
Elisa Storelli
Fette Sans
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