SOFAR SYMPHONY
Aouefa Amoussouvi, Caitlin Berrigan, Memory Biwa &
Robert Machiri, Tammy Langtry, Talya Lubinsky

Initiiert von Aouefa Amoussouvi und Talya Lubinsky


ERÖFFNUNG
19. Juli 2025, 18 – 22 Uhr


LAUFZEIT
20. Juli – 31. August 2025


GEÖFFNET
Freitags, 14 – 19 Uhr und auf Anfrage


Der SOFAR-Kanal (Sound Fixing And Ranging – Schallfokussierung und-ortung) ist eine Schicht in den Tiefen des Ozeans, in der sich Schallwellen
über weite Strecken mit minimalem Energieverlust ausbreiten. In dieser besonderen Umgebung aus niedrigen Temperaturen und hohem Druck könnte Klang theoretisch unbegrenzt fortbestehen. Die Vibrationen, ausgedehnt und gestreut, formen ein vielschichtiges Echo – eine sogenannte „SOFAR-Sinfonie“.

Die Ausstellung und ihre Aktivierungen greifen versunkene Geschichten kolonialer Gewalt, Widerstand und mehr-als-menschliche Handlung-
smächte auf – Kräfte, die sich nicht auflösen, sondern beharrlich durch Raum und Zeit wandern. Die versammelten Arbeiten verbinden Installationen mit klangbasierten Werken, die sich auf die materielle Präsenz spezifischer Orte beziehen.

Amoussouvi lädt zu einem spekulativen Spaziergang durch Weißensee ein, in dem sich geologische, historische und spektrale Zeit verweben. Berrigan arbeitet mit der Tiefsee als Medium abgelagerter Sedimente und verknüpft materielle Metaphern von Mineralkristallen, Indigo, aktivierter Kohlensäure und Muscheln. Biwa & Machiri präsentieren eine Soundarbeit, die Wasserkörper als erste Technologie begreift – als Träger*innen von Erinnerung, Totems, Ritualen und Lebenswelten. Langtry & Lubinsky folgen den Konturen eines Steinbruchs in Kapstadt und schaffen einen Raum, in dem einer Stimmkomposition gelauscht werden kann.

Wasser – dicht und elastisch – ist ein*e kraftvolle*r Träger*in von Schall, insbesondere von tieffrequenten Vibrationen, die über weite Streck-
en durch den SOFAR-Kanal reisen. Wale nutzen diesen unterseeischen Korridor, um über ganze Ozeanbecken hinweg zu kommunizieren. Auch militärische Kräfte machen sich seine Eigenschaften zur U-Boot-Ortung und Kriegsführung zunutze.

Die Werke laden das Publikum dazu ein, sich auf gebrochene Resonanzen einzustimmen – auf Echos dessen, was tief unter der schimmernden Oberfläche des Ozeans strömt und dennoch fortbesteht. In diesen Frequenzen liegen Ambivalenzen, vielschichtige Bedeutungen und das
Murmeln von Vorfahr*innen.





ÖFFENTLICHE VERANSTALTUNGEN

26. Juli 2025, 18 Uhr: Stone Tape Theory mit Tammy Langtry und Talya Lubinsky

8. August, 2025: Archives Against Authority mit Mira Brunner

17. August 2025: World-Making, Terraforming – Weißensee Expedition mit Dr. Aouefa Amoussouvi und Dr. Promona Sengupta

FINISSAGE
29. August 2025, 18 Uhr: One Thousand Three Hundred Eleven Diamonds mit Caitlin Berrigan


FOTOGRAFIE
Shoufay Derz